Ringvorlesung: Fördern, Fordern, Finanzieren: Datenmanagement aus der Sicht von Drittmittelgebern

Am 4. Dezember stellt Jürgen Rohrwild (Universitätsbibliothek) die Sicht der Drittmittelgeber auf das Forschungsdatenmanagement an den Universitäten vor:

Verantwortungsvolles Management von Forschungsdaten ist nicht erst seit den DFG-Empfehlungen „Vorschläge zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis“ der Kommission „Selbstkontrolle in der Wissenschaft“ aus dem Januar 1998 eine Grundanforderung an die Forschung. Das Thema Forschungsdatenmanagement (FDM) hat aber in den letzten fünf Jahren für viele Drittmittelgeber eine deutlich prominentere Stellung eingenommen. Anstelle hier nur Grundprinzipien und Richtlinien vorzugeben, erwarten mittlerweile die meisten Förderorganisationen bereits bei der Antragsstellung Aussagen und Pläne zum Datenmanagement innerhalb des vorgeschlagenen Projektes.

Ausgehend von einem knappen Überblick über internationale Empfehlungen und Initiativen werden die typischen FDM-Anforderungen von Drittmittelgebern am Beispiel der DFG und der europäischen Förderprogramme (H2020, ERC) vorgestellt. Wie zwingend einzelne Empfehlungen umgesetzt werden müssen, hängt jedoch individuell von den Förderern ab. So hat die DFG trotz der großen Zahl von Regularien in vielen Fällen Richtlinien, die es einzelnen Forschenden freistellen von den Vorgaben abzuweichen. Diese Flexibilität ist bei anderen Förderern im deutschsprachigen Raum oder bei großen Förderorganisationen im Vereinigen Königreich weit weniger ausgeprägt.

Abschließend soll noch knapp auf weitere (internationale) Akteure im Bereich Datenrichtlinien und Forschungsdaten eingegangen werden: Verlage positionieren sich zunehmend auch im Bereich Datenmanagement und gestalten mit Vorgaben und Policies im Bereich Datenpublikation das wissenschaftliche Datenmanagement aktiv mit.